Mediziner: Alkohol schadet besonders Männern
"Alkohol ist hyperkalorisch, das heißt, dass Männer, die Alkohol trinken, eine große Menge von Kalorien zuführen und das führt zu Übergewicht mit den bekannten negativen Auswirkungen auf Körper und Geist", meint der Sexualmediziner Georg Pfau . Zudem sei Alkohol ein Risikofaktor für Krebs des gesamten Verdauungstraktes, von der Zunge bis zum Enddarm. "Alkohol fördert die Entstehung des Prostatakarzinoms, den Muskelabbau und Fettaufbau."
"Der vielleicht einzige Vorteil von Alkohol ist seine psychotrope Wirkung. Das heißt, dass durch die veränderte Wahrnehmung Hemmungen wegfallen", so der Mediziner. Doch auch diese Wirkung sei nicht uneingeschränkt positiv zu beurteilen. "Denn Alkohol vermindert die kognitive Leistungsfähigkeit und ist grundsätzlich kontraproduktiv für die Sexualität", erklärt Pfau.
"Alkohol ist zudem eine hormonell aktive Substanz. Er greift in den Hormonhaushalt des Männerkörpers ein. Konkret kommt es zur Aktivierung eines Enzyms namens Aromatase, das das Männerhormon Testosteron in das Frauenhormon Östradiol umwandelt. Die Auswirkungen sind leicht auszumalen", so der Mediziner. Die antioxidative Wirkung des Alkohols - vor allem Wein - könne auch durch andere Maßnahmen erreicht werden.
Großer Alkoholkonsum besserer Herzinfarktschutz
Die Forscher haben die Probanden in sechs Grundtypen nach Alkoholkonsum gestaffelt, eingeteilt. Bei jenen, die täglich weniger als einen Schuss Wodka zu sich genommen hatten, verringerte sich das Herzinfarktrisiko um 35 Prozent. Jene, die täglich drei bis elf solche Portionen tranken sogar um 50 Prozent. Bei Frauen konnte kein positiver Effekt festgestellt werden. Möglicherweise habe das mit der unterschiedlichen Art des Abbaus zu tun.
Die Art des Getränks schien eine geringere Rolle zu spielen. Der Schutz vor Herzkrankheiten war bei jenen, die große Mengen verschiedener Drinks zu sich nahmen, deutlich größer. Die genauen Mechanismen sind unklar. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass Alkohol die HD-Lipoprotein-Werte - auch "gutes Cholesterin" genannt - ansteigen lässt und so verhindert, dass sich das "schlechte" Cholesterin in den Arterien aufbauen kann.
Quelle: pte