Die Wissenschaftler stützen sich bei ihrer Behauptung auf die Auswertung der Daten von 300 schwer fettsüchtigen Kindern. Für ihre Studie untersuchten sie das gesamte Genom jedes einzelnen Kindes auf fehlende oder verdoppelte DNA, auf so genannte Genkopiezahlvarianten (CNV). Experten gehen immer stärker davon aus, dass diese Varianten eine wichtige Rolle bei genetischen Erkrankungen spielen. Durch den Vergleich des DNA-Profils von fettsüchtigen Kindern mit jenem von normalgewichtigen zeigte sich, dass bei den stark übergewichtigen bestimmte Teile des Genoms fehlten. Das Team konzentrierte sich besonders auf einen fehlenden Teil des Chromosoms 16, der in einem direkten Zusammenhang mit schwerer Fettsucht zu stehen scheint.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass mit SH2B1 ein bestimmtes Gen auf dem Chromosom 16 eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des Gewichts und der Blutzucker-Werte spielt. "Menschen, denen in diesem Bereich Teile des Genoms fehlten, hatten ein starkes Verlangen zu essen und nahmen sehr leicht zu. Damit, so die Experten, sei der erste Beweis erbracht, dass Genkopiezahlvarianten direkt mit Erkrankungen des Stoffwechsels wie Fettsucht zusammenhängen. Es sei bereits bekannt, dass sie auch für andere Krankheiten wie Autismus und Lernschwierigkeiten verantwortlich sind.
Quelle: pte