Ariane Hingst ist Botschafterin für mehr Lebensqualität
Die Initiative „gut leben mit Psoriasis“ möchte Menschen mit Schuppenflechte Mut machen und zeigen, dass die Lebensqualität unter der chronischen Hautkrankheit nicht leiden muss. Im Mittelpunkt stehen praktische Informationen rund um die Krankheit und den Alltag mit Psoriasis. Die medizinische Behandlung ist dabei das Eine, doch ebenso wichtig ist es, den Betroffenen psychologische Hilfestellung zu geben.
Botschafterin der Initiative ist die Fußball-Nationalspielerin Ariane Hingst. Sie hat selbst seit ihrer Kindheit Psoriasis, doch ließ sich davon nie unterkriegen. Ihr Trick: der offene und selbstbewusste Umgang mit der Krankheit und eine gute Portion Humor. Ariane Hingst sagt: „Ich hoffe, dass ich durch mein Engagement für die Initiative dazu beitragen kann, dass viele Menschen offener mit der Erkrankung umgehen und sich deswegen nicht verstecken.“
Schuppenflechte (medizinisch: Psoriasis) ist eine chronische Hautkrankheit, die sich v.a. durch schuppende und stark gerötete Hautstellen und häufig auch durch Juckreiz äußert. Typisch ist ein Auftreten in Schüben, die durch vielfältige Faktoren ausgelöst werden können. Ein wesentlicher Faktor ist dabei Stress; aber auch reibende Kleidung, klimatische Bedingungen oder Infektionskrankheiten können einen neuen Schub auslösen. Die Heilung ist bis heute nicht möglich, allerdings gibt es wirksame Therapien für die vielfältigen Ausprägungen der Krankheit.
Doch Schuppenflechte ist weit mehr als eine Hautkrankheit. Je nach Verlauf und Ausmaß der Erkrankung kann die Lebensqualität der Betroffenen erheblich eingeschränkt sein. Ihr Selbstbewusstsein leidet häufig unter den auffällig veränderten Hautstellen. In einer Gesellschaft, in der glatte, reine Haut als ein Schönheitsideal gilt, fühlen sie sich oft ausgegrenzt. Aus Angst vor ablehnenden Reaktionen ihrer Mitmenschen ziehen sich viele immer mehr zurück, bis hin zur völligen Isolation.
Schuppenflechte muss die Lebensqualität nicht einschränken
Dass die Lebensqualität nicht unter Schuppenflechte leiden muss, zeigt Fußballerin Ariane Hingst. Für sie ist der offene Umgang mit Schuppenflechte selbstverständlich: „Ich habe die Krankheit von meiner Mutter geerbt. Meine Eltern haben mich immer sehr positiv und offen unterstützt. Deshalb kenne ich das Gefühl nicht, sich wegen Schuppenflechte zu schämen. Ich persönlich habe die Einstellung, dass die Schuppenflechte mich nicht einschränkt. Und deshalb fand ich es auch sehr erschreckend, als ich gehört habe, wie viele Menschen sich wegen der Krankheit verstecken.“
Jede sichtbare Krankheit ruft bei Anderen eine Reaktion hervor. Doch ob dies Unsicherheit und Ablehnung oder Neugier und Offenheit ist, können Menschen mit Schuppenflechte durch ihr eigenes Verhalten meist selbst steuern. Denn wer offen und unbefangen mit seiner Krankheit umgeht, nimmt anderen die Angst und erhält automatisch positivere Reaktionen.
„Die Psychologie bietet gutes Handwerkszeug, um zu lernen, selbstbewusster und offener mit der Krankheit umzugehen“, sagt Psychologin Dr. Eva Wlodarek, Mitglied der Initiative, „Eine Möglichkeit ist zum Beispiel, ganz bewusst seine Blickrichtung zu ändern und an das zu denken, was attraktiv an einem ist.“ Neben psychologischen Strategien kann auch der Austausch mit anderen Psoriatikern in Selbsthilfegruppen wie dem Deutschen Psoriasis Bund dazu beitragen, dass Psoriatiker sich wohler in ihrer Haut fühlen.
Zeitgemäße Behandlung macht es den Patienten leichter
Auch die Wahl der richtigen Behandlung wirkt sich positiv auf die Lebensqualität von Psoriasis-Patienten aus. Denn aufwendige und unangenehme Therapien belasten und führen nicht selten dazu, dass die Behandlung nicht nach dem empfohlenen Schema erfolgt oder sogar abgebrochen wird. Hautarzt Dario Uhlig, Mitglied der Initiative „gut leben mit Psoriasis“, weiß: „Etwa die Hälfte der Patienten hält sich nicht an die Therapievorschriften oder bricht die Therapie vorzeitig ab, sodass diese nicht wirken kann. Glücklicherweise gibt es mittlerweile Medikamente, die es den Patienten deutlich leichter machen.“
So bietet z.B. ein Lipo-Gel deutliche Vorteile gegenüber Cremes und Salben. Das verschreibungspflichtige Gel zieht schnell ein, klebt nicht auf der Haut und muss nur einmal täglich angewendet werden. Auch Ariane Hingst ist von der modernen Therapiemöglichkeit überzeugt: „Das neue Gel zur Behandlung von Schuppenflechte ist in der Anwendung viel einfacher als die klebrigen Cremes, die ich bisher kannte. So ist es kein Problem, die Behandlung in meinen oft vollen Sportalltag zu integrieren.“
Online
Weitere Informationen zur Initiative „gut leben mit Psoriasis“ finden Sie im Internet unter www.mein-leben-mit-psoriasis.de. Betroffene können hier ihren virtuellen Fußabdruck hinterlassen und anderen Psoriatikern ihre persönliche Psoriasis-Geschichte erzählen. Zu gewinnen gibt es 10 originale Spielbälle der Frauenfußball-Weltmeisterschaft 2011!
Umfassende Informationen und den Kontakt zu anderen Psoriasis-Patienten bietet der Deutsche Psoriasis Bund unter www.psoriasis-bund.de.
Die Mitglieder der Initiative „gut leben mit Psoriasis“
Ariane Hingst, Abwehrchefin der Deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft, zweifache Fußball-Weltmeisterin, vierfache Europameisterin und UEFA-Cup-Siegerin. Sie ist selbst Psoriatikerin und prominentes Gesicht der Initiative „gut leben mit Psoriasis“.
Dr. Eva Wlodarek, Diplom-Psychologin aus Hamburg, ausgebildete psychologische Psychotherapeutin mit eigener Praxis und seit vielen Jahren tätig als Buchautorin und Referentin mit dem Schwerpunkt in der Beratung bei beruflichen und persönlichen Problemen.
Dario Uhlig, Dermatologe am Hautärzte- und Laserzentrum Landau, betraut mit der Diagnostik und Therapie dermatologischer Erkrankungen wie der Psoriasis.